Der Koordinationskreis Bonner Flüchtlingsbürgen feiert Erfolg im Streit um Rückzahlung von Unterhaltsgeldern
von EBBA HAGENBERG-MILIU
BAD GODESBERG. Den Dank der Stadt Bonn sprach am Freitagabend in der evangelischen Johanneskirche Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller den Bonner Flüchtlingsbürgen aus. ,,Sie haben mit Ihrem beherzten Einsatz erreicht, dass 445 syrische Flüchtlinge, so viele wie in keiner anderen Stadt, legal einreisen konnten”, sagte Klingmüller beim Empfang des Koordinationskreises der Bürgen. Diese Bürger hatten die syrer bis zur Asylgewährung auf eigene Kosten versorgt.
Wie berichtet, war den Bürgen, die ab 2013 im Rahmen der Landesprogramme für Syrienflüchtlinge Verpflichtungserklärungen unterschreiben hatten, im März die zuvor auferlegte Zahlung von Unterhalt nach Asylgewährung erlassen worden.
,,Das ist für uns ein Grund zum Feiern. Wir haben uns Anfang 2019 einen solchen Erfolg unsrer Arbeit nicht ausmalen können”, sagte Moderator Alexander nies von der evangelischen Lukas-Kirchen-gemeinde. Das Damoklesschwert, hohe Summen ans Jobcenter zurückzahlen zu müssen, schwebe nun nicht mehr über den Bürgen, erklärten Monika Bühler und Susanne Rohde von der Beueler Initiative gegen Fremdenhass. Die Bürgen hätten viele Opfer gebrecht, um den Flüchtlingen bis zur Erlangung des Asyls den Unterhalt zu sichern. Die beiden hatten Ibrahim Hamo mitgebracht, der einer fünfköpfigen Familie die Flucht übers Mittelmeer erspart hatte, dann aber nach Asylgewährung vom Jobcenter mit 36000 Euro zur Kasse gebeten wurde ( der GA berichtete). Auch Dalsheir Gones, Abdulraheem Albarazi und ihre Familien, Über die der GA ebenfalls berichtete, waren da.
Sie sei sehr erleichtert, dass die bedrohliche Situation ausgestanden sei, erklärte Coletta Manemann, Bonns Integrationsbeauftragte, dem GA. Auf der Bühne ließ Berivan Aymaz von den Grünen im Landtag die Entwicklung Revue passieren. Als Gastgeber sagte Pfarrer Jan Gruzlak, dass seine Johannes-Kirchengemeinde noch nie einen so großen diakonischen Aufbruch wie jetzt erlebt habe. Dabei werde kein Flüchtling ,,christlich vereinnahmt”. Gruzlak: ,,Wir lernen gegenseitig voneinander”. Im Publikum klatschten auch Claudia Lücking-Michel (CDU) sowie Ulrich Kelber und Peter Kox (beide SPD). Christoph Nicolai von der Johannesgemeinde sagte, die intensive ehrenamtliche Arbeit für die Flüchtlinge in Bonn gehe selbstverständlich weiter. ,,Dabei kann jeder helfen.”