Im Rahmen eines Projekts der evangelischen Flüchtlingshilfe Bad Godesberg in Kooperation mit dem Amos Comenius Gymnasium und Känguru e.V. haben erwachsene und jugendliche Schülerinnen und Schüler mit und ohne Zuwanderungsgeschichte an Workshops teilgenommen und kreative Ergebnisse erarbeitet. Am 21.12.2018 haben die ehrenamtlichen Projektleiterinnen Ursula Jünger, Imke Schauhoff und Annette Niefindt-Umlauff gemeinsam mit den Teilnehmer*innen ihre Nachbarn, Freunde und Aktive in der Flüchtlingshilfe zur Projektpräsentation eingeladen. Viele Menschen kamen ins Axenfeldhaus, um die Ergebnisse anzuschauen und die Schüler*innen persönlich dazu zu befragen.
Dabei präsentierten geflüchtete Frauen aus Syrien, Tscheschenien, Albanien und Jemen ihren Blick auf das Thema „Neue Heimat“. Sie haben ihre wichtigen Aspekte von „neuen Lebenswegen“ in Form von Fotos und Texten festgehalten und dabei auf ihre Erfahrungen und Sprachkenntnisse zurückgegriffen. In der Projektwoche fotografierten sie unter anderem das, was sie in ihrer alten und neuen Heimat bewegt. Den Aspekten rund um Familie, Freunde, neue Nachbarn, Sicherheit, Natur, Infrastruktur, Hoffnung, aber auch Angst vor der Perspektivlosigkeit kamen dabei besondere Bedeutung zu. Autobiographisches Schreiben und die Reflexion über das, was im Alltag der Frauen sonst viel zu kurz kommt haben sie für einen Moment ein Stück selbstbewusster und unabhängiger gemacht. Geleitet wurde die Frauengruppe von Ursula Jünger, die unsere Flüchtlingshilfe seit über zwei Jahren mit ihren Kompetenzen als Lehrerfortbildnerin und Coach unterstützt.
Aber die Frauen waren nicht die einzigen, die etwas zu präsentieren hatten. Auch Schülerinnen und Schüler mit und ohne Fluchthintergrund aus mehreren weiterführenden Schulen Bad Godesbergs haben sich im Rahmen von Workshops Gedanken zu den Themen Flucht und zunächst fremd erscheinenden Lebenswegen gemacht. Theo und Samira, zwei erfundene Menschen, ein Junge und ein Mädchen, sind dabei entstanden. Theo erlebt mit seinen Eltern eine glückliche Kindheit in Berlin und holt sich lediglich ein paar Schrammen beim Spielen. Währenddessen begibt sich Samira mit ihren Eltern und drei Geschwister von Syrien aus auf die Flucht. Doch auch Theos Familie ereilt ein schwerer Schicksalsschlag und interessanterweise treffen irgendwann beide Lebenswelten, die zunächst so weit voneinander entfernt erscheinen, aufeinander und werden zu Einer.
Geleitet wurden zwei Workshops von zwei Referentinnen. Gefördert wurde das Gesamtprojekt im Rahmen von „Komm An NRW 2018“ zur Förderung der Integration von Flüchtlingen und Neuzugewanderten in den Kommunen sowie von der Bürgerstiftung Bonn aus der Aktion „Hilfe für Helfer“. Nach einem Ausstellungsort suchen wir noch. Bei Interesse gerne melden. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Teilnehmenden planen wir weitere Workshops in 2019. Dabei wünschen wir uns natürlich wieder Unterstützung durch Ehrenamtliche, die die Möglichkeit haben mitzumachen. Melden Sie sich bei Interesse bei Jessica Hübner-Fekiri,
Tel: 0228-362907
E-Mail: fluechtlingshilfe@evangelisches-godesberg.de